Wir sind high und trainieren wenig
Da glaubt man dann auch an die Gefahr des Pappbechers, aber was etwas unrund stimmt: der TETRA-PACK darf nicht mit in’s Stadion. Angesichts der Möglichkeit mit einem Flyer eine Bierflasche zu öffnen - wie letztens stolz von meiner Freundin verblüfft - ist das Gefahrenpotential tatsächlich zum Greifen realistisch. Niemand will die Schlagzeile hören müssen: “Spiel wegen Tetrapack unterbrochen!”, oder den Stadionwart weinend im ORF Interview sehen: “Dafür ist dieses Stadion einfach nicht gebaut!”
Außerdem: Presst man kleine Fruchtsaftpackungen (Achtung leer sollten sie sein) ruckartig zusammen, knallt’s, und man kommt womöglich unzweifelhaft in Terrorverdacht. Zwei Worte hierzu: “Cobra” und “erschrecken”.
Auch an die jungen Computerspiel-Nerds wird gedacht, wenn Josef Hickersberger erwähnt, der Trend gehe Richtung “Live high, train low”. Dieser meint damit zwar den neuen Hypoxie-Laster zur Regeneration der Spieler auf 2500 m bei 400 m Seehöhe (das könnte dem Felix Mitterer gefallen, dreht er doch gerade an der Russen-Saga), aber es ist anzunehmen, dass der Dopinghund daran elegant vorbeischwänzelt. Praktisch, liefert diese Kammer nebenbei auch glaubwürdige Entschuldigungen: “Es war also doch ZU WENIG Sauerstoff …” Oder: “Wir waren auf die geographischen und klimatischen Gegebenheiten falsch vorbereitet”.
Verfasst von Peter Kollreider.